Wer sich auf den Weg macht und ein Auge für seine Kunst hat, findet ihn überall: an Laternenpfosten, am Gehweg, an Wänden… erfreuliche Überraschungen beim Gang durch Mannheim. Aljoscha van Bebber alias „Subjekt“ ist Straßenkünstler. Nach seinen Anfängen befragt, erzählt er in einem Interview (subculture, Ausgabe 10/2012, http://www.subculture.de):
„Zunächst war Graffiti eine meiner ersten künstlerischen Leidenschaften, aber schon bald reichte mir das nicht mehr und ich startete mit ein paar Freunden das Dekorieren von Partys und Festivals. Hierbei haben wir meist mit phosphoreszierenden Farben und Figuren gearbeitet. Daraufhin wurde ich recht schnell Mitglied im Arbeitskreis für Jugendkultur e.V., besser bekannt als „Harlequins Universe“ und der gleichnamigen Partyreihe. Den finalen Anstoß, mich mehr mit Streetart zu befassen, bekam ich durch meine Freunde, aber auch durch die Tatsache, dass meine Kunst sich stapelte und fast keiner sie zu Gesicht bekam.“
Aljoscha van Bebber lässt sich nur ungern festlegen und sucht immer nach neuen Ideen. Seine Kunst ist schrill – nicht nur in den Farben. Seit Kurzem verwendet er Stencils, die er mit unterschiedlichen Maltechniken aufwertet. Wichtig ist ihm, Neues aus Altem zu schaffen; Abfall und nicht mehr benötigte Alltagsgegenstände verwandelt er in Kunst: Er besprüht zerrissene Pappe, malt auf alte Holzbretter, Kacheln, Plattenhüllen, Pralinenschachteln… irgendetwas lässt sich immer finden.
Neben Beruf, Familie und seinen musikalischen Aktivitäten – am Computer produziert er elektronische Musik – bleibt ihm oft nicht genügend Zeit für seine Kunst. „Als Straßenkünstler wirst du nicht reich“, sagt er schulterzuckend. Dank seines wachen Geistes, seines unerschöpflichen Antriebs und den niemals enden wollenden Einfällen werden wir noch Einiges von ihm sehen.
Im Roman „Lieber nie als heute“ bearbeitete und verfremdete er eigene Fotografien – das Cover des Romans stammt ebenfalls von ihm.
Mehr zu sehen gibt es unter: https://www.facebook.com/Subjektkunst?fref=ts