Literarische Veranstaltungen am Feudenheim-Gymnasium: Annette Hass Weber, Die Astraumnauten

Literarische Veranstaltungen im Schuljahr 2016/17

„Die Fachschaft Deutsch des Feudenheim-Gymnasiums veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Zweigstelle der Stadtbibliothek Mannheim, die sich im selben Gebäude befindet, in jedem Schuljahr Autorenlesungen. (…)

Träumen – nicht viele Tätigkeiten des Menschen beflügeln derart die Fantasie wie diese. Auch die von Annette Weber, die dieses Thema ins Zentrum ihres ersten Jugendromans rückte, aus dem sie nun am FGM vorlas. In den Genuss dieser literarischen Veranstaltung kamen die Schülerinnen und Schüler der 7a und b, die eine besondere Lesung erlebten. Klar: Annette Weber las aus ihrem Werk „Die Astraumnauten“ besondere Passagen vor. Und so erfuhren die Zuhörer von den Problemen Annas in der Schule und ihren Reisen während ihrer Träume, die sie in weit entfernte Welten brachte. Doch dabei blieb es nicht: Es gab nicht nur etwas für das Ohr, sondern auch für das Auge. Mit einem Beamer projizierte die Autorin Sandmalerei an die Wand, die das Gelesene zeitgleich eben in Bilder umsetzte. „Das war eine Idee der Illustratorin“, freute sich Annette Weber darüber, dass dieser Bestandteil der Lesung bei den Schülerinnen und Schülern so gut ankam.

Zum Schluss verriet sie noch, dass ein zweiter Teil in Planung ist und bis dahin sollten die Zuhörer das machen, was sie mit einem eingespielten Lied den Kindern am Ende der Lesung mit auf den Weg gab: Live your dream.“

 

BUCHMESSE › Barbara Petermann stellte „Elisa verschwindet“ vor

„Das schwer Abzeptierbare akzeptieren“.

BUCHMESSE › Verlegerin Barbara Petermann stellte „Elisa verschwindet“ vor.

Autor:Ralph Keim. In: Die Lokale. April 2016.

Lesung und Gespräch: Andrea van Bebber

Andrea van Bebber kommt am 9. Juni 2015 zu einer Lesung und einem Gespräch mit Dozierenden der Sozialen Arbeit an die Evangelische Hochschule Ludwigsburg.

Lesung, Andrea van Bebber, Ludwigsburg

Aslan Yilmaz lebt in der Therapeutischen Wohngruppe eines Jugendheims. Sein Vater, ein gläubiger Moslem, lehnt jeden Kontakt zu ihm ab, seit er von der Homosexualität seines Sohnes erfahren hat. Als Aslan sich entgegen der Regeln des Wohnheims mit seinem Freund auf dem Zimmer einschließt, wird er von der pädagogischen Leiterin der Gruppe mit folgenschweren Sanktionen konfrontiert.

Zweifelhafte erzieherische Maßnahmen in sozialen Einrichtungen, Homosexualität, Islam, Migration – mit ihrem zweiten Roman „Lieber nie als heute“ nimmt die Bammentaler Autorin Andrea van Bebber Probleme ins Visier, die in der aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussion eine hohe Brisanz haben. Im Zentrum stehen starre Grenzen – innere und äußere – die verletzen und zerstören, die einer Menschlichkeit jede Entfaltungsmöglichkeit nehmen.

Illustrationen aus dem Buch und zahlreiche weitere Bilder, in einem stimmungsvollen Ablauf und mit speziell produzierter Musik untermalt, begleiten die Lesung und lassen uns eintauchen in eine anrührende und gleichsam packende Geschichte.

Lesung in Bammental – Andrea van Bebber liest aus ihrem Roman „Lieber nie als heute“

Am Mittwochabend (04.02.2015) begrüßte die Büchereileiterin Frau Petra Köhler mehr als 70 Gäste in der Gemeindebücherei Bammental, die sie mit Kerzen, Blumen und gedämpftem Licht in einen intimen Literatursalon verwandelt hatte. Die Literaturliebhaber waren gekommen, um einen Abend mit der heimischen Autorin Andrea van Bebber zu verbringen, die ihren neuen Roman „Lieber nie als heute“ vorstellte.

Die Lesung wurde von einer interessanten Audio-Slideshow eingeleitet — sie zeigte Arbeiten von Aljoscha van Bebber, der seit Jahren in der Mannheimer Graffiti-Szene aktiv ist. Vor den Augen des Publikums entfalteten sich unter anderem einige bearbeitete und verfremdete Fotografien, die den Roman schmücken, begleitet mit elektronischer Musik von Benjamin und Aljoscha van Bebber. Daraufhin ließ Andrea van Bebber ihre ausdrucksstarken Figuren zu Wort kommen. Die ausgewählten Auszüge stellten in Form eines Literatur-Croquis die Hauptfiguren des Romans vor. Jedem Charakter wurde eine Stimme verliehen und mit jedem Abschnitt erkannte der Zuhörer zunehmend die jeweilige Meinung der Figur zu der unangenehmen Lage des jungen Aslan Yilmaz, eines islamisch aufgezogenen Teenagers, der aufgrund seiner Homosexualität von seiner Familie verstoßen wurde und nun in der Therapeutischen Wohngruppe eines Jugendheims lebt. Im Laufe des Abends wurde deutlich, dass alle Figuren derart von ihrer sozialen Schicht, Kultur, Erziehung und ihren steifen Vorgehensschemata vorbelastet sind, dass ihre Haltungen, Ratschläge, Eingriffe und „Hilfestellungen“ stümperhaft an Aslans wahrer Lage vorbeizugehen scheinen.

Nach einer kleinen Pause, in der die Gäste beim Genießen der Getränke und Häppchen erste Eindrücke über das Buch austauschen konnten, ging die Lesung mit weiteren spannenden Romanauszügen weiter. Mit einigen lockeren Wortgefechten der Figuren, die für Lacher im Publikum sorgten, beendete die Autorin Andrea van Bebber die Lesung, ohne zu viel über den Ausgang des Romans zu verraten. Die anschließenden Fragen der Besucher entlockten der Autorin ein paar Antworten, die tiefere Einblicke in den Entstehungsprozess des Romans erlaubten.

Am Ende konnten interessierte Besucher am Büchertisch, den Frau Barbara Sigloch, Inhaberin der Buchhandlung STAIGER, aufstellen ließ, Kopien des Romans erwerben. Das erlaubte den Besuchern, ihre Exemplare auch gleich von der Autorin signieren zu lassen. In dieser lockeren Stimmung wechselten Gäste und Autorin einige Worte über den Roman und die Veranstaltung – so fand ein gelungener Abend seinen Ausklang.

Annette Hass, Die Astraumnauten

hass

Annette Hass‘ erster Roman Die Astraumnauten wurde im September 2014 im GolubBooks-Verlag veröffentlicht. Über die Motive, die sie dazu inspiriert haben, einen Jugendroman zu schreiben, erzählt die Autorin Folgendes:

„Als Deutsch- und Lateinlehrerin am Gymnasium sehe ich mich alljährlich mit der Auswahl von Jugendbüchern konfrontiert, die ich mit meinen Schülern behandeln möchte oder ihnen empfehlen kann. Schwierig wird es immer dann, wenn ich mich zwischen Romanen entscheiden muss, die aktuelle Themen behandeln, und Erzählungen, die über die Zeitgeschichte aufklären wollen. Deshalb hatte ich die Idee, eine Vereinigung von beidem zu versuchen. Als Verbindungslehrerin habe ich einen sehr guten Einblick in die Probleme der Teenager und als Lateinlehrerin liegt es mir besonders am Herzen, die Kinder für die antike Welt zu begeistern, aus der sie meiner Meinung nach viel lernen können. Aufgrund dieser Bestrebung und meiner Erfahrungen mit Pubertierenden entstand der Roman „Die Astraumnauten“, der Lesefreude bereiten, aber auch Wissen vermitteln will.“

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Die erste Autorenlesung fand am 22.09. im KOHI-Kulturraum statt. Annette Hass begeisterte mit ihrem Jugendroman Die Astraumnauten und einer Geschichte, die Raum und Zeit sprengt. Wir präsentieren Ihnen einige Auszüge aus der Rede der Autorin…

„In meinem Beruf als Lehrerin beobachte ich täglich Teenager, die nicht zufrieden mit sich sind und sich mit den von Fotoshop bearbeiteten Models in irgendwelchen Magazinen vergleichen. Auch ich selbst, vor allem als ich Schülerin war, fand meine Nase zu groß etc. Immer habe ich mich unwohl gefühlt und hatte Angst, nicht zu gefallen. Wenn man dann Fehler an anderen entdeckt, die man für perfekt gehalten hat, ist die Schadenfreude groß. Dabei sind Heidi Klum und Co. vielleicht ganz nette Menschen, die es nicht verdient haben, dass man ihnen ihr Glück missgönnt.

Ebenso ergeht es Anna, der Protagonistin dieses Romans, den ich geschrieben habe. Sie ist hübsch, schlank und klug, bei den Lehrern beliebt und hat viele Freunde. Doch dann kommt mit der Pubertät eine hässliche Akne, die sie entstellt, und selbst ihre beste Freundin Petra kann ihre Schadenfreude nicht verbergen. Endlich hat auch Anna einen Makel! Der Klassenanführer Alexander, genannt Alexander der Große, beginnt sie zu hänseln und die anderen Mitschüler machen mit. Bald wird Anna richtig gemobbt und zwar nicht nur verbal. Keiner traut sich, sie zu verteidigen. Anna leidet so sehr unter der Ausgrenzung, dass auch ihre schulischen Leistungen nachlassen. Doch zu Hause hat sie niemanden, dem sie sich anvertrauen kann. Die Mutter, die fast nur Augen für ihren hochbegabten jüngeren Sohn hat, hält Anna für faul und setzt sie unter Druck.

Am liebsten flüchtet Anna daher in ihre Träume. Hier ist die Welt in Ordnung. Hier hat sie glatte Haut und ist wunderhübsch. Sie kann sich an alle möglichen Orte wünschen, Orte, die sie aus ihrer Vorstellung kennt, von denen sie gelesen oder Bilder gesehen hat.

Eines Tages kommt ein neuer Mitschüler, Otto Retter, in ihre Klasse. Irgendwie ist er anders als die anderen… Der Terror in der Schule geht weiter. Die Situation droht zu eskalieren, als die Klassenkameraden unter Alexanders Führung handgreiflich zu werden drohen. Otto setzt sich unerwartet für Anna ein und plötzlich erscheint er auch noch in ihren Träumen. Während die reale Welt immer bedrohlicher für Anna wird und auch Otto in eine zwiespältige Lage gerät (denn die anderen fordern von ihm, sich zwischen ihnen und Anna zu entscheiden, und drohen ihm ebenfalls mit Ausgrenzung), rätselt Anna, ob auch Otto sich an die gemeinsam durchreisen Nächte erinnert. In ihren Träumen erleben die beiden einige Abenteuer und reisen durch die Antike, um die Griechen und Römer kennen zu lernen…

Ob Otto die gleiche Fähigkeit wie Anna hat? Können die beiden wirklich in die Vergangenheit reisen und diese vielleicht sogar verändern? Anna würde sich das wünschen, um ihre Situation zu verbessern. Und dann ist da noch dieser mysteriöse Bärtige, der Anna und Otto immer wieder in den Traumreisen erscheint. Während Anna beginnt, sich in Otto zu verlieben, hat dieser nur noch Augen für ein anderes Mädchen…

Wie die Geschichte weitergeht, verrate ich natürlich nicht. Ich würde mich aber freuen, wenn Sie die Hochglanzmagazine aus der Hand legen und aufhören, sich mit anderen zu vergleichen. Sie sollen sich annehmen, wie Sie sind, und sich nicht nur dann gut fühlen, wenn es anderen schlecht geht. Vielleicht hilft Ihnen dieses Buch ein wenig dabei. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Träumen… Denken Sie immer daran, dass Träume auch wahr werden können!“