
Annette Hass‘ erster Roman Die Astraumnauten wurde im September 2014 im GolubBooks-Verlag veröffentlicht. Über die Motive, die sie dazu inspiriert haben, einen Jugendroman zu schreiben, erzählt die Autorin Folgendes:
„Als Deutsch- und Lateinlehrerin am Gymnasium sehe ich mich alljährlich mit der Auswahl von Jugendbüchern konfrontiert, die ich mit meinen Schülern behandeln möchte oder ihnen empfehlen kann. Schwierig wird es immer dann, wenn ich mich zwischen Romanen entscheiden muss, die aktuelle Themen behandeln, und Erzählungen, die über die Zeitgeschichte aufklären wollen. Deshalb hatte ich die Idee, eine Vereinigung von beidem zu versuchen. Als Verbindungslehrerin habe ich einen sehr guten Einblick in die Probleme der Teenager und als Lateinlehrerin liegt es mir besonders am Herzen, die Kinder für die antike Welt zu begeistern, aus der sie meiner Meinung nach viel lernen können. Aufgrund dieser Bestrebung und meiner Erfahrungen mit Pubertierenden entstand der Roman „Die Astraumnauten“, der Lesefreude bereiten, aber auch Wissen vermitteln will.“
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Die erste Autorenlesung fand am 22.09. im KOHI-Kulturraum statt. Annette Hass begeisterte mit ihrem Jugendroman Die Astraumnauten und einer Geschichte, die Raum und Zeit sprengt. Wir präsentieren Ihnen einige Auszüge aus der Rede der Autorin…
„In meinem Beruf als Lehrerin beobachte ich täglich Teenager, die nicht zufrieden mit sich sind und sich mit den von Fotoshop bearbeiteten Models in irgendwelchen Magazinen vergleichen. Auch ich selbst, vor allem als ich Schülerin war, fand meine Nase zu groß etc. Immer habe ich mich unwohl gefühlt und hatte Angst, nicht zu gefallen. Wenn man dann Fehler an anderen entdeckt, die man für perfekt gehalten hat, ist die Schadenfreude groß. Dabei sind Heidi Klum und Co. vielleicht ganz nette Menschen, die es nicht verdient haben, dass man ihnen ihr Glück missgönnt.
Ebenso ergeht es Anna, der Protagonistin dieses Romans, den ich geschrieben habe. Sie ist hübsch, schlank und klug, bei den Lehrern beliebt und hat viele Freunde. Doch dann kommt mit der Pubertät eine hässliche Akne, die sie entstellt, und selbst ihre beste Freundin Petra kann ihre Schadenfreude nicht verbergen. Endlich hat auch Anna einen Makel! Der Klassenanführer Alexander, genannt Alexander der Große, beginnt sie zu hänseln und die anderen Mitschüler machen mit. Bald wird Anna richtig gemobbt und zwar nicht nur verbal. Keiner traut sich, sie zu verteidigen. Anna leidet so sehr unter der Ausgrenzung, dass auch ihre schulischen Leistungen nachlassen. Doch zu Hause hat sie niemanden, dem sie sich anvertrauen kann. Die Mutter, die fast nur Augen für ihren hochbegabten jüngeren Sohn hat, hält Anna für faul und setzt sie unter Druck.
Am liebsten flüchtet Anna daher in ihre Träume. Hier ist die Welt in Ordnung. Hier hat sie glatte Haut und ist wunderhübsch. Sie kann sich an alle möglichen Orte wünschen, Orte, die sie aus ihrer Vorstellung kennt, von denen sie gelesen oder Bilder gesehen hat.
Eines Tages kommt ein neuer Mitschüler, Otto Retter, in ihre Klasse. Irgendwie ist er anders als die anderen… Der Terror in der Schule geht weiter. Die Situation droht zu eskalieren, als die Klassenkameraden unter Alexanders Führung handgreiflich zu werden drohen. Otto setzt sich unerwartet für Anna ein und plötzlich erscheint er auch noch in ihren Träumen. Während die reale Welt immer bedrohlicher für Anna wird und auch Otto in eine zwiespältige Lage gerät (denn die anderen fordern von ihm, sich zwischen ihnen und Anna zu entscheiden, und drohen ihm ebenfalls mit Ausgrenzung), rätselt Anna, ob auch Otto sich an die gemeinsam durchreisen Nächte erinnert. In ihren Träumen erleben die beiden einige Abenteuer und reisen durch die Antike, um die Griechen und Römer kennen zu lernen…
Ob Otto die gleiche Fähigkeit wie Anna hat? Können die beiden wirklich in die Vergangenheit reisen und diese vielleicht sogar verändern? Anna würde sich das wünschen, um ihre Situation zu verbessern. Und dann ist da noch dieser mysteriöse Bärtige, der Anna und Otto immer wieder in den Traumreisen erscheint. Während Anna beginnt, sich in Otto zu verlieben, hat dieser nur noch Augen für ein anderes Mädchen…
Wie die Geschichte weitergeht, verrate ich natürlich nicht. Ich würde mich aber freuen, wenn Sie die Hochglanzmagazine aus der Hand legen und aufhören, sich mit anderen zu vergleichen. Sie sollen sich annehmen, wie Sie sind, und sich nicht nur dann gut fühlen, wenn es anderen schlecht geht. Vielleicht hilft Ihnen dieses Buch ein wenig dabei. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Träumen… Denken Sie immer daran, dass Träume auch wahr werden können!“
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